Bickendorf in Köln


Bickendorf hat eine Fläche von 2,31 km2 und in etwa 16.606 Einwohner. Seine Eingemeindung nach Köln fand am 1. April 1888 statt. Die Postleitzahl dieses Stadtteiles lautet 50827 und es ist dem Stadtbezirk Ehrenfeld zugehörig. Verkehrstechnisch sind hier die Stadtbahnlinien 3 und 4 sowie die Buslinien 139, 140, 141 und 143 im Einsatz. Bickendorf befindet sich im nordwestlichen Teil der Stadt Köln. Historiker nehmen an, dass der Name zurückgeht auf das Fränkische. Dort bedeutet "beck" Mund, Gerichtsurteil oder auch Ausspruch. Einst hatte diese Gegend einen Dorfcharakter, der sich aber im Laufe der Zeit änderte. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten sich hier Arbeitersiedlungen. Am Stadtrand bildete sich ein Gewerbegebiet aus.

Köln Bickendorf

Lage des Stadtteils


Bickendorfs Grenzen sind Ossendorf im Norden, Ehrenfeld im Süden sowie Vogelsang im Westen.

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Geschichtliche Fakten


Bickendorf hatte schon zur Zeit der Ubier eine Besiedelung. Auch vor dem Germanenvolk der Ubier gab es Ansiedlungen und Archäologen bezeugten dies. Historiker nehmen an, dass sich um oder in der Umgebung von Bickendorf ein Hof der Römer befand. Seit dem 13. Jahrhundert existierten in Bickendorf Klostergüter. Diese werden auch als erste Besiedelung des Stadtteils angesehen. Die Gegend war über einige Jahrhunderte lang ein reines Bauerndorf. Es lebten nur mehrere Hundert Personen hier. Diese waren Gläubige der Pfarrei St. Bartholomäus, die sich beim Mechternhof befand. Bickendorf war ein Teil der Erbvogtei Kölns sowie des Bezirks Gereonis. Es gab auch eine Kapelle, die dem Heiligen St. Rochus geweiht war. Er war ein Schutzheiliger gegen die schwarze Pest. Die Kapelle wurde im Jahr 1733 errichtet. In den Jahren 1836 bis 1847 wurde sie als Pfarre benutzt und 1842 wurde sie teilweise beschädigt. Sie wurde wieder aufgebaut, jedoch nicht mehr ganz so groß und 1925 fand eine Renovierung statt. Heute steht sie in der Venloer Straße. Die Bürger von Bickendorf besuchten die Frühmesse in dieser Kapelle, die von Franziskanern gehalten wurde.

Ab dem Jahr 1838 gab es einen Plan zu einem Kirchenneubau. So entstand St. Rochus und 1849 wurde die Kirche fertiggebaut. 1802 folgte der Abriss der Mechternkirche, als die Franzosen den Stadtteil besetzten. 1869 kam es zur Einweihung der Rochuskirche - es war der 9. Oktober. Der Bischof Baudri nahm die Einsegnung vor und 1843 entstand Ehrenfeld. Zu dieser Zeit zählte Bickendorf ganze 345 Bewohner. Bickendorf war ein Teil der Bürgermeisterei Müngersdorf und 1915 wuchs der Ort sehr schnell an. Die Gemeinnützige AG für Wohnungsbau plante ein Vorhaben mir 578 Wohnungen für Arbeiter. Es gab dazu einen Architekturwettbewerb und Wilhelm Riphahn war der Gewinner. Er legte einen Entwurf vor und nannte das Projekt "Lich, Luff und Bäumcher". Daraufhin kam es zum Bau von Einfamilienhäusern und Familien mit vielen Kindern zogen ein. Seit 1920 entstanden dann noch Mehrfamilienhäuser und die Planung übernahm ebenfalls Riphahn.

Seit dem Jahr 1935 wurde das Zigeunerlager Köln-Bickendorf gebaut. Die Zigeuner wurden in Baracken untergebracht und man wollte sie dadurch vom Umherziehen abhalten. Im Jahre 1937 gab es in dem Lager circa 500 Menschen. 1938 wurden Arbeitslose des Lagers ins KZ Sachsenhausen transportiert. 1940 kam es zur Auflösung des Lagers und die Menschen wurden von dort ins Lager nach Deutz gebracht. Fünf Tage danach erfolgte der Weitertransport nach Ostpolen. Als der Krieg vorbei war, wurde am selben Areal wieder ein Wohnwagenlager errichtet. In Roggendorf wurden 1958 dann Wohnbauten für diese Leute gebaut. Gunter Demnig fertigte 1990 eine Schrift an, die besagte: "Mai 1940 - 1000 Roma und Sinti". Die Schrift zieht sich von Bickendorf durch die Stadt bis nach Deutz zur Messe. 2001 kam eine Gedenktafel dazu, die man an der Venloer Straße und der Matthias-Brüggen-Straße sehen kann. Die Tafel wurde zur Erinnerung an das Zigeunerlager errichtet. Die St. Rochus Kirche wurde 1942 sowie 1944 ganz zerstört. Der Wiederaufbau wurde nach Kriegsende begonnen und es entstand eine neue Kirche, die an der selben Stelle errichtet wurde. Die Einweihung fand dann nach der Fertigstellung statt.

Architektur von Bickendorf


Nach 1923 wurde die Rosenhofsiedlung gebaut, die "Bickendorf II" tituliert wurde. Der Stil der Siedlung wurde als "Neue Sachlichkeit" angegeben. Caspar Maria Grod sowie Wilhelm Riphahn waren die Architekten. Die Siedlung ging in die Baugeschichte als "wichtiges Beispiel für Siedlungsbaustile der 1920er" ein. Bickendorf II ist ein wenig städtischer als die Bickendorf I Siedlung. Bickendorf II steht unter Denkmalschutz, seit dem Jahre 1996. Um das Jahr 1927 erschufen Architekten drei Ateliers, die sich in einem Dachgeschoss der Siedlung befinden. Es entstand auch ein Bildhaueratelier, welches am Akazienweg situiert ist. Hier arbeiten unter anderem Künstler wie Marta Hegemann, eine Grafikerin. Auch Anton Räderscheidt, ihr Mann, arbeitet hier - er ist ein Mitglied von "Kölner Progressive". Diese Ateliers sind bis heute in Verwendung, wurden aber im Jahre 2012 zurückgebaut.

Einst befand sich hier ein Luftschiffhafen - sehr interessant


Im Jahr 1785 wurde es Jean-Piere Blanchard hier verboten, einen Ballon hier zu starten. Derartige Aktivitäten wurden dann erst wieder in der Neuzeit aufgegriffen. Am 9. September 1906 bildete sich der Verein "Cölner Club für Luftschiffahrt e. V.". Diesen Club gibt es noch heute und er heißt nun "Kölner Klub für Luftsport". Am 9. Feber 1907 wurde ein Ballon gestartet, welcher in Deutz aufstieg. Die Reichs-Luftschiffhalle wurde am 1. April 1909 gebaut. Sie wurde in der Venloer Straße im Stadtteil Bickendorf begonnen. Die Stahlkonstruktion betrug 152 Meter an Länge und 50 Meter an Breite. Ihre Hallenfläche war 7600 m2 und 1909 wurde die Halle fertiggestellt. Dort hatten drei Luftschiffe Platz und die Halle lag in Bickendorf. Fälschlicherweise wird oft behauptet, diese Halle hätte sich in Ossendorf befunden. Im Juli 1909 kam es zur Verleihung des Namens "Reichsluftschiffhafen Coeln". Kaiser Wilhelm II. nahm die Verleihung in Köln vor. Ferdinand von Zeppelin ließ einen Zeppelin aufsteigen und die Landung erfolgte am 5. August 1909. Zeppelin saß mit an Bord und der Zeppelin hieß "Z II". Die Landung erfolgte in Bickendorf und 1910 starteten Manöver mit "Z II", "P II" sowie auch "M I". Start war der Luftschiffhafen in Köln und zu Beginn des Jahres 1912 wurden vier Hangars gebaut. Sie standen frei und maßen 22 x 60 Meter. Im Jahr 1970 wurden die Bauten abgetragen.

Verkehrstechnisches


In diesem Stadtteil gibt es den Güterbahnhof "Köln-Bickendorf". Er gehört zum Streckenabschnitt Köln-Frechen.

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